27. Januar

 

Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus, Holocaust-Gedenktag

 

Der Tag wurde gewählt, weil am 27. Januar 1945 die ca. 7000 Überlebenden [1] des KZ Auschwitz von der Roten Armee (und polnischen Einheiten) befreit wurden.

Auf Vorschlag des damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog wurde der Gedenktag im Jahre 1996 eingerichtet.

Im Jahre 2005 wurde der Tag auch von den Vereinten Nationen zum offiziellen Gedenktag proklamiert.

Der Name „Auschwitz“ ist weltweit zum Synonym für Massenmord, Völkermord und Genozid geworden. Dieses Lager war die „größte Menschen – Vernichtungs – Anlage aller Zeiten“, wie der Lagerkommandant Rudolf Höß selbst formulierte.

In Auschwitz wurden von 1941 – 45 zwischen 1,1 und 1,5 Mio. Menschen in deutschem Auftrag ermordet, darunter ca. 1 Mio. Juden und Jüdinnen, ca. 21 000 Sinti und Roma, ca. 15 000 sowjetische Kriegsgefangene, ca. 75 000 Polinnen und Polen sowie u.a. tausende von Antifaschisten, Kommunisten, Christen, Gewerkschaftler, Anarchisten, Homosexuelle aus quasi allen Ländern Europas. Für alle Arbeitsfähigen galt das Prinzip „Vernichtung durch Arbeit“, u.a. in den nahegelegenen Buna – Produktionsstaätten der IG – Farben.

Alle, die die SS auf der Auschwitz – Birkenauer Rampe als „nicht – arbeitsfähig“ selektierte, wurden vom Januar 1942 bis zum November 1944 in den Gaskammern von Birkenau ermordet.

 

(Abb. Birkenau)

 

Im Januar 1945 wurden die überlebenden Lagerinsassen vor der näherkommenden Front evakuiert, wobei auf dem Marsch nach Westen wiederum viele Häftlinge ums Leben kamen (vgl. „Antifaschistsiche Zeitung“, Januar 2000, Nr. 2, S. 2).

Am 27. Januar 2000 wurde die symbolische Grundsteinlegung für das Holocaust – Mahnmal in Berlin vollzogen. Die NPD hatte für denselben Tag eine Demonstration gegen das Mahnmal angemeldet, sich aber nach öffentlichen Protesten wieder zurückgezogen. Vergeblich planten später neofaschistisch - orientierte „Kameradschaften“ für den Holocaust – Gedenktag 2001 eine Demonstration gegen das Mahnmal (vgl. TAZ, 7. September 2000, S. 21).

In München (der einstigen „Hauptstadt der Bewegung“) soll im Jahre 2008 genau an diesem Tag der Faschingsumzug stattfinden: „An einem solchen Tag Fasching zu feiern ist alles das: gedankenlos, geschmacklos, ungeheuerlich, eine Beleidigung der Opfer, eine Brüskierung der Überlebenden“ (vgl. „Der Tagesspiegel“, 23. Januar 2008, S.6).

 

(unveränderlich, nach dem Gregorianischen Kalender)

 

© Christian Meyer



[1] Von diesen 7000 Häftlingen konnten jedoch nur knapp 5000 vor dem Tode gerettet werden.