Anti-Aids-Münze
Anti-Aids-Münze

 

Anti-AIDS–Münze, ein Viertel Balboa aus Panama, 2008

Der spanische Text "Protégete Mujer" bedeutet wörtlich: "Schütze Dich, Frau"

Es handelt sich um eine Sonderumlaufmünze im Rahmen eines Anti-AIDS-Kampagne. In Panama starben im Jahre 2007 ca. 1000 Menschen an AIDS, bei ca. 3,3 Mio. Einwohnern

 

1. Dezember:   Welt – Anti – AIDS – Tag

 

Symbol des Kampfes gegen AIDS, für Solidarität und gegen Ausgrenzung der Infizierten und Erkrankten ist weltweit die Rote Schleife (engl. „Red Ribbon“). Ursprünglich aus den USA stammend werden Rote Schleifen unterdessen weltweit am 1. Dezember bei Straßenversammlungen, an Infoständen etc. verteilt und getragen.

In der Bundesrepublik Deutschland wurden schon zum 8. Welt – AIDS – Tag 1995 ca. 1 Mio. Roter Schleifen verteilt.

Nach Auffassung von Peter Piot, des Direktors von UNAIDS (des UN – AISD – Bekämpfungsprogramms) muss Aids als die schlimmste Epidemie der Moderne angesehen werden, wobei 95 % der Betroffenen in Entwicklungs- und Schwellenländern leben (vgl. „Berliner Zeitung“, 31. Mai 2006, S. 6).

Im Jahr 2000 infizierten sich pro Tag ca. 15.000 Menschen mit HIV…..

  • mehr als 95 % davon in Entwicklungsländern
  • 1.700 Kinder unter 15 Jahren
  • etwa 13.000 Menschen im Alter von 15 bis 49 Jahren, darunter waren annähernd 47 % Frauen und über 50 % zwischen 15 und 24 Jahre alt

 

Im Weltaidsbericht 2006 wurden für das Jahr 2005 angeführt:

·         ca. 2,8 Mio. AIDS - Todesfälle weltweit, davon ca. 2 Mio. in Afrika südlich der Sahara

·         ca. 4,1 Mio. neue Infektionen weltweit

·         in Afrika südlich der Sahara lebten Ende 2005 ca. 24,5 Mio. HIV – Infizierte / AIDS – Kranke, in Ostasien ca. 8,3 Mio.

·         Ende 2005 lebten weltweit (v.a. in Afrika) ca. 15,2 Mio. Kinder als AIDS – Waisen, sie hatten beide Eltern durch die Epidemie verloren.

·         Ca. 5,5 Mio. Infizierte / AIDS - Kranke lebten allein in Südafrika

·         Innerhalb von knapp 10 Jahren verzwanzigfachte sich die Zahl der Infizierten in Osteuropa und Zentralasien auf 1,5 Mio.  

 

Weltweit waren 2009 ca. 32 Mio. Menschen infiziert, ca. 2 Mio. starben jährlich an AIDS und den Folgen. In Berlin allein infizierte 2009 täglich ein Mensch neu mit dem HIV–Virus (vgl. „Punkt 3, Nr. 22/2010, S. 4).   

 

Im Jahre 1982 begann in Deutschland die bundesweite Erfassung der HIV-Infektionen durch das Berliner Robert-Koch-Institut (RKI). Seither sind bis zum Jahre 2013 insgesamt 29800 Menschen in Deutschland an Aids erkrankt, mehr als 15 000 starben in diesem Zeitraum an der Krankheit oder Folgeerkrankungen (aus „Berliner Morgenpost“, 1. Juli 2014, S. 9).

 In Deutschland stieg im Jahre 2005 nach den Berechnungen des Berliner Robert – Koch – Instituts die Anzahl der mit AIDS neu infizierten um 13 % an. 80% der neu infizierten sind Männer, der Anteil an Heterosexuellen ist darunter besonders stark angestiegen, um 25% (vgl. „Berliner Zeitung“, 31. Mai 2006, S. 6). 

Eine große Anzahl von Kindern wurde unterdessen geboren, die die Krankheit schon im Mutterleib von ihren kranken Müttern erhalten hatten [1] . 

Im Jahre 1985 schon wurde die Berliner AIDS – Hilfe gegründet, die sich mit der Unterstützung von Kranken, der Aufklärung und Entstigmatisierung von AIDS beschäftigt. Seit einiger Zeit allerdings geht das Spendenaufkommen für die Berliner AIDS – Hilfe zurück.

Seit 2000 schon wird die AIDS – Hilfe von z.B. der Berliner S-Bahn unetrstützt, die zum 1. Dezember jeweils einen mit roten Schleifen geschmückten Spendenzug fahren lässt( vgl. „Punkt 3, Nr. 22/2010, S. 4).  

Aktiv sind auch die „Schwestern der Perpetuellen Indulgenz“ (S.P.I.) [2] , ein unterdessen in vielen Ländern weltweit aktiver „Orden“, eine Gemeinschaft von Menschen aller sexuellen Orientierungen, die sich für Toleranz, Freude und Aufklärung einsetzt, sich um AIDS – Prävention bemüht und Gelder für schwule, lesbische und transgeschlechtliche Gruppen sowie für HIV- und AIDS-Projekte sammelt.

Gegründet wurden die „Schwestern der Perpetuellen Indulgenz“ im Jahr 1979, als sie am Karsamstag im kalifornischen San Francisco erstmals öffentlich auftraten.  

 

Im Jahre 2013 wurden dem RKI insgesamt 3260 gesicherte HIV-Neuinfektionen in Deutschland gemeldet, ca. 10% mehr als 2012. Darunter waren 590 Frauen und 2660 Männer (ca. die Hälfte von ihnen homosexuell).

Zum Teil geht die Zunahme auf auf anwachsende Neuinfektionen zurück, z. T. Aber auch auf bessere Datenerfassung und genauere Recherchen der Ärzte. Zudem muss berücksichtigt werden, dass zwischen der Infektion und der Diagnose zuweilen Jahre vergehen.

Die meisten Neuinfektionen fanden in Großstädten statt, an der Spitze lag dabei Köln mit 17 Neuinfektionen auf 100 000 Einwohner (aus „Berliner Morgenpost“, 1. Juli 2014, S. 9).

Vielfach blieben die Infektionswege unklar, die Experten des RKI urteilten allerdings: „Eine der Ursachen ...(für die Zunahme der Neuinfektionen, C.M.) ... ist die verstärkte Zuwanderung nach Deutschland sowie die Verdoppelung der Asylbewerberzahlen gegenüber dem Vorjahr“ (RKI, zit. n. „Berliner Morgenpost“, 1. Juli 2014, S. 9).

 

Nach dem Süden Afrikas ist die Karibik weltweit die von AIDS am gravierendsten betroffene Region. Nach Schätzungen von UNAIDS hatte die Karibik 2005 „… eine durchschnittliche Infektionsrate von 1,6% ….., das heißt mehr als 300 000 Bewohner der Karibik tragen das Virus in sich“ (vgl. „Das Parlament“, Nr. ½ - 2006, S. 16).

Allerdings schwanken die Zahlen zwischen den verschiedenen Ländern massiv, von einer Infektionsrate von mehr als 3% in Haiti (dem ärmsten Staat der Region), über ca. 1,5 % auf der Dominikanischen Republik bis hin zu Kuba mit 0,2 %, einer „… Infektionsrate…, wie sie so niedrig auch in vielen Industrieländern zu finden ist“ (vgl. „Das Parlament“, Nr. ½ - 2006, S. 16). Täglich starben im Jahre 2005 ca. 200 AIDS - Kranke in der Region, v.a. an Begleiterkrankungen wie TBC.

 

Die Ursachen für die rasche Ausbreitung von AIDS ist in sozio – ökonomischen Faktoren der jeweiligen Gesellschaften zu finden. Die hohe AIDS – Infektionsrate auch in der Karibik liegt u.a. an …..

·         Männlichkeitsvorstellungen: ein „wahrer Mann“ hat frühzeitig viele „Eroberungen“ und beweist sich selbst durch Erfolge dieser Art.

·         hohen Migrations- und Wanderarbeiterzahlen: „Viele Frauen sind in der Abwesenheit ihrer Ehemänner darauf angewiesen, die Gunst anderer Männer zu gewinnen, während die Männer wiederum in der Fremde vermehrt nach käuflichem Sex suchen“ (vgl. „Das Parlament“, Nr. ½ - 2006, S. 16).

·         einem sehr frühen Beginn sexueller Beziehungen, in Haiti z.B. mit durchschnittlich zwölf Jahren.

·         einer schwachen sozialen Stellung vieler Frauen, die eine Kondom – Benutzung gegenüber ihren Partnern nicht durchsetzen können.

·         einer unzureichenden und (realativ) teuren medizinischen Versorgung: durch die regelmäßige Einnahme antiretroviraler Medikamente kann der Ausbruch von AIDS über Jahre, Jahrzehnte verzögert und die Immunität bestärkt  werden.

In der Karibik (wie auch in bestimmten afrikanischen Regionen) wird AIDS allerdings immer noch vielfach „…… mit Voodoo in Verbindung gebracht – die Kranken seien mit einem bösen Fluch belegt worden“ (vgl. „Das Parlament“, Nr. ½ - 2006, S. 16).

Jedoch lassen die rapide ansteigenden Verkaufszahlen von Kondomen auf positive Folgen der privaten, staatlichen und schulischen Aufklärungskampagnen Rückschlüsse zu: Anfang der 90er Jahre wurden in Haiti monatlich noch ca. 30 000 Kondome verkauft, 2005 waren es mehr als 1 Million Präservative monatlich. „Heute ist die Zahl derer, die AIDS nicht mit ungeschütztem Sex in Verbindung bringen, ganz offensichtlich beträchtlich gesunken“ (vgl. „Das Parlament“, Nr. ½ - 2006, S. 16).

 

In Südafrika sind mehr Menschen an HIV/Aids erkrankt als in allen anderen Regionen der Welt. Im Jahr 2000 war eine(r) von neun Südafrikanern/innen mit HIV infiziert (4.7 Mio.), es starben vermutlich mehr als eine Million Menschen an den Folgen von Aids.

Im Jahre 2000 infizierten sich in Südafrika täglich ca. 1.600 Personen neu, das waren ca. 550.000 Neuinfektionen pro Jahr.

 

„Human Rights Watch“ führte aus, dass die Frauen in Südafrika nicht nur in einer der gewalttätigsten Gesellschaften der Welt lebten, sondern sie auch überproportional oft Opfer dieser Gewalt werden. Durch sexuelle Gewalt gegen Frauen steigt die HIV – Ansteckung unter Frauen stark an. Zwischen 1994 und 2000 stieg die Zahl der Vergewaltigungen in Südafrika um 24, 6 % an, ca. alle 35 Sekunden wurde dort eine Frau vergewaltigt. Durchschnittlich wird eines von drei Mädchen unter 18 Jahren vergewaltigt.

Der in Südafrika bis heute verbreitete Mythos, dass Sexualverkehr mit einer Jungfrau HIV heile, dürfte zu einem erhöhten Infektionsrisiko führen. Eine steigende Zahl junger Mädchen ist infolgedessen HIV-positiv.

Auch die in der letzten Zeit dramatisch ansteigenden Fälle der Vergewaltigung von Babys und Kleinstkindern dürfte hier eine Ursache haben: Häufig glauben die Täter, Aids könne durch Sex mit einer Jungfrau geheilt werden.

Jahrelang betrieb die ANC – Regierung Südafrikas eine „desaströse Aidspolitik“, verantwortet von der Gesundheitsministerin Manto Tshabalala–Msimang. Sie äußerte mehrfach öffentlich, dass Aids auch durch die Einnahme von Roter Beete, Knoblauch oder Olivenöl bekämpft werden könne (vgl. NZZ, 6. 12. 2006, S. 5). Sie bezeifelte zudem mehrfach öffentlich – darin ganz ähnlich dem damaligen Präsidenten Mbeki -, dass die Aidserkrankung überhaupt auf eine HIV–Infizierung zurückzuführen sei.

Dagegen betonte die damalige stellvertretende Gesundheitsministerin Noziwe Madlala–Routledge immer wieder, für Aidskranke sei eine gesunde Ernährung keine Alternative zur Einnahme antiretroviraler Medikamente. 

Nach Schätzungen waren 2006 etwa 5,5 – 6 Mio. Südafrikaner HIV – positiv, AIDS – Kranke im engeren Sinne soll es ca. 700 000 bis 800 000 in Südafrika gegeben haben (vgl. NZZ, 6. 12. 2006, S. 5).

Nach UNAIDS betrug 2007 die AIDS – Rate in Südafrika 18,1 % (vgl. Edith Werner, S. 14, a.a.O.).

Im Jahre 2006 sollen ca. 90 000 Erkrankte über Krankenkassen bzw. die Arbeitgeber Zugang zu den lebenserhaltenden antiretroviralen Medikamenten gehabt haben, ca. 200 000 sollen darüber hinaus kostenlos AIDS – Medikamente erhalten haben  (vgl. NZZ, 6. 12. 2006, S. 5).

Nach offiziellen Angaben der südafrikanischen Regierung gab es 2006 in Südafrika 14 783 AIDS – Tote. Der Medical Research – Council of South Africa (MRC) jedoch hält diese Angabe für viel zu niedrig, da in der offiziellen Statistik „Sekundärerkrankungen“ nicht erfasst wurden. Nach dem MRC starben zwischen Mitte 2005 und Mitte 2006 ca. 336 000 Menschen in der Rebublik Südafrika an AIDS   (vgl. Edith Werner, S. 15, a.a.O.).

Im November 2006 wurde von der Regierung ein neuer Aktionsplan zur Aidspolitik Südafrikas verkündet, mit ehrgeizigen Zeilsetzungen. Bis zum Jahre 2011 …

  • sollte die Zahl der jährlichen HIV – Neuerkrankungen halbiert werden
  • sollten 80 % der AIDS – Kranken Südafrikas medizinisch betreut werden können (vgl. NZZ, 6. 12. 2006, S. 5).

Zudem sollte der AIDS – Rat unter der  Leitung der Vizepräsidentin Mlambo – Ngcuka neubelebt werden.

 

Seit 1998 kämpft die Treatment Action Campaign für einen allgemeinen Zugang zu Aidstherapien und erwarb dabei nicht nur in Südafrika „großen Respekt“ (vgl. „Le monde diplomatique“, H. Mai 2010, S. 8).

Dennoch ereigneten sich 2009 ca. 71 % aller HIV–Neuinfektionen im Afrika südlich der Sahara, und 60 % der Neuinfizierten waren Frauen und Mädchen (vgl. „Tagesspiegel“, 21. Juli 2010, S. 21).  

Jedoch steckten sich 2009 ca. 500 000 Menschen weniger an, als noch vor zehn Jahren.

Durch Medikamente konnte die Zahl der Infizierungen von Kindern im Mutterleib halbiert werden (vgl. „Tagesspiegel“, 1. Dezember 2010, S. 8). Dennoch kamen 2009 allein in Südafrika ca. 60 000 Babys mit dem Virus zu Welt (vgl. „Tagesspiegel“, 7. November 2010). 

2004 erhielten nur ca. 700 000 Aids – Patienten in armen Ländern Medikamente, 2009 waren es 4,5 Mio. Da die Medikamenten – Vergabe die Zahl der Viren im Körper reduziert, sinkt auch die Gefahr, andere Menschen anzustecken; die Krankheit wird so eingedämmt.

Allerdings gab es 2009 weltweit auch weitere 10 Mio. Infizierte, die die Medikamente – aus finanziellen Gründen – nicht erhalten konnten  (vgl. „Tagesspiegel“, 1. Dezember 2010, S. 8). In der Wirtschaftskrise fließen Mittel eher zu Krankheiten wie Tuberkulose oder Malaria („blame–free diseases“).

In Südafrika hatten 2009 nur ca. 30 % aller HIV – Infizierten Zugang zu den überlebenssichernden Medikamenten. Es gibt verschiedene afrikanische Regionen, in deren Dörfern praktisch nur noch alte Menschen und (oft infizierte) AIDS–Waisenkinder leben. Die allermeisten dieser Waisenkinder werden jedoch im Rahmen der familiären Solidarität aufgefangen und versorgt – ein beachtlicher sozialer Reichtum!

 

Überall, insbesondere aber anscheinend in Afrika weigern sich viele Männer, Kondome zu benutzen.

Mehrfach bereits waren therapeutische Hoffnungen mit Vaginal – Gels verbunden; die Gels müssten von den Frauen vor und nach jedem Geschlechtsverkehr angewandt werden.

So erschien das Vaginal – Gel „Pro 2000“ (des US – Unternehmens Endo Pharmaceuticals) als besonders bedeutsam, denn das Mikrobiozid–Gel sollte – vor dem Geschlechtsverkehr angewandt – die Ansteckungsrate mit HIV um mindestens 30 % senken.

Leider aber zeigte eine repräsentative Vergleichsstudie in 4 afrikanischen Ländern, dass der Gebrauch des Gels die Ansteckungsrate keinesfalls signifikant senkte (vgl. „Bild der Wissenschaft“, H. 3/2010, S. 7), eine große Enttäuschung für afrikanische Frauen und für das Unternehmen.

Im Fall des Gels mit dem Wirkstoff  Tenofovir blockiert dieser Stoff ein Enzym, das der Virus benötigt, um in die menschlichen Zellen zu gelangen, in denen er sich vermehren kann [3].

In einer südafrikanischen Studie steckten sich Frauen, die das Tenofovir–Gel verwendeten, deutlich weniger mit dem Virus an (vgl. „Tagesspiegel“, 21. Juli 2010, S. 21).

Besonder infektionsgefährdet aber sind Mädchen und junge Frauen, bei deren Beziehungen zu Männern „… Ungleichheit, körperliche Gewalt und erzwungene Sexualkontakte vorherrschen“ (vgl. „Tagesspiegel“, 21. Juli 2010, S. 21). In diesen Fällen ist die Benutzung eines Kondoms vielfach ausgeschlossen. Deshalb wäre die Verfügbarkeit eines therapeutischen Vaginal–Gels, dessen Benutzung in der Hand der Frau liegt, von besonderer Bedeutung: „Ein solches Gel können Frauen anwenden, ohne den man darum ‚bitten’ zu müssen“ (vgl. „Tagesspiegel“, 21. Juli 2010, S. 21).

 

Zwar engagiert sich auch die katholische Kirche bei der Betreuung von HIV–positiven und aidskranken Menschen, hinsichtlich der Prävention aber bleiben ihre Vertreter oft in traditionellen Vorstellungen verhaftet. In z.B. dem Sammelband von André Gerth / Anna Noweck / Simone Rappel „Religionen im Kampf gegen HIV / Aids – Quellen – Spiritualität – Ethik“von Partnern des katholischen Hilfswerkes missio wird ausgeführt, dass Enthhaltsamkeit und Treue entscheidend seien. Der Schutz durch Kondome wird nicht angeführt, auch nicht die Tatsache, dass diese Präventionsform auch innerhalb der katholischen Kirche kontrvers diskutiert wird (a.a.O.)

 

Eine deutliche Zunahme an HIV-Infektionen, teilweise geradezu wie eine Epidemie, ist in Russland und der Schwarzmeerregion feststellbar. Die Ursachen dafür sind v.a. die rigide russische Politik gegenüber Drogenabhängigen sowie der anwachsenden Zahl ungeschützter Sexualkontakte in der Region.

In Russland (und nun auch der Krim) ist Methadon als Medikament verboten, so dass Drogenabhängige sich leichter infizieren. In Russland waren 2014 von 100 000 Einwohner 560 HIV-infiziert, in der Ukraine 583, in der Moldau 241 in Weißrussland 166, in Rumänien 99 und in Georgien 93 (vgl. „Tagesspiegel“, 27. Januar 2015, S. 28). In den ukrainischen Kriegsgebieten ist es für Drogenabhängige immer schwieriger, an Drogenersatz zu gelangen, sie geraten häufig ins gesellschaftliche Abseits.


Unklar ist bis heute der Ursprung von AIDS. Vor allem stehen sich bis heute zwei ungesicherte Hypothesen gegenüber, die Jäger- und die Impfstoff - Hypothese.

Beide Hypothesen gehen davon aus, dass die Krankheit aus Afrika stamme und sich von einer Tierseuche zu einer menschlichen Krankheit verwandelt habe.  Es handelt sich dabei vermutlich um das Simiane Immundefizienz-Virus (SIV), das aus dem Blut und organischen Materialien verschiedener in freier Wildbahn lebender afrikanischer Affen (u.a. den Grünen Meerkatzen, den Mangaben und bei Schimpansen) isoliert wurde. Das SIV ist genetisch eng verwandt mit HIV.

Nach der Jäger–Hypothese hätten sich Menschen durch den Verzehr von Affenfleisch mit der Krankheit infiziert. Anzumerken ist dazu jedoch, dass Affen in Afrika bereits seit Jahrtausenden gejagt und gegessen wurden.

Die Impfstoff–Hypothese sieht einen Zusammenhang zwischen der Herstellung und Verwendung eines Polio–Impfstoffes im damaligen Belgisch – Kongo Ende des 50er Jahre. Bei der Herstellung des Impfstoffes sollen SIV – infizierte organische Materialien von hunderten von Schimpansen verwendet worden sein. In dem Jahren 1957 – 60 wurden ca. eine Million Menschen im damaligen Belgisch–Kongo mit dem Impfstoff behandelt. In den achtziger Jahren dann konnte man eine Häufung von AIDS–Fällen in den Regionen des Kongo festellen, in denen man Jahrzehnte zuvor das Polio–Mittel angewandt hatte. 

Beide Hypothesen sind jedoch bis heute umstritten.

 

Auf der Suche nach einem wirksamen Impfstoff gegen Aidsscheinen Forscher Fortschritte zu machen, indem sie Menschen untersuchten, deren Immunsystem den Virus von selbst unterdrückt, echte (vgl. „Tagesspiegel“, 1. Dezember 2010, S. 8).

 

(unveränderlich nach dem Gregorianischen Kalender)

 
 © Christian Meyer


[1] Es scheint so, als ob nicht alle Kinder von HIV – positiven Müttern krank sind. Es scheint eine HIV – Resistenz zu geben – ein wichtiger Forschungsansatz. 

[2] Der Name der „Sisters“ geht auf das latl. „indulgentia“ zurück, was soviel wie „Schonung, Nachsicht, Ablass, Nachlass der Sündenstrafen“ bedeutet.  Heute wird der Name „perpetuelle Indulgenz“  auch als „Immerwährende Loslösung, Andauernde Lebensfreude oder Ewige Ausschweifung“ gedeutet.

 

[3] Es blieb allerdings fraglich, ob sich nicht etwa nach längerem Tenofovir–Einsatz Resistenzen gegen diesen Wirkstoff bilden (vgl. „Tagesspiegel“, 21. Juli 2010, S. 21).