Abb.:  Spanische Briefmarke für der erneuerbare Energien

ca. 24. AprilTag der erneuerbaren Energien

 

Der Tag der Erneuerbaren Energien ist eine deutschlandweite Initiative verschiedener Unternehmen und Projekte der Energiewirtschaft. Alljährlich zum Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl am 26. April 1986 werden am letzten April-Wochenende Beispiele einer nachhaltigen Energiewirtschaft präsentiert.

 

In der Geschichte der Menschheit gab es bereits einige „Energiewenden“, Zeiten in denen neue Energiequellen angewendet bzw. in den Vordergrund traten.

  • die Beherrschung des Feuers und die Nutzung von Holz als Energiequelle
  • die Zähmung von Tieren und die Nutzung ihrer Kraft
  • die Nutzung von pflanzlichen (vgl. Oliven) und tierischen Ölen als Licht- und Wärmequelle (vgl. Tschuktschen)
  • die Nutzung von Wasserenergien (vgl. Wassermühlen)
  • die Nutzung der Windenergie
  • die Nutzung fossiler Brennstoffe
  • die energetische Nutzung der Radioaktivität, die sich immer deutlicher als gefährliche Sackgasse erwiesen hat (vgl. Tschernobyl)

 Die beiden letztgenannten Energiequellen sind endlich und nicht erneuerbar.

 

Die Nutzung der Windenergie wird heute z.T. auch als eine Sackgasse betrachtet (z.B. von dem Biochemiker Sebastian Stork, einem wissenschaftlichen Mitarbeiter der BBAdW), da auch der Wind eine „endliche Ressource“ sei, zudem seien die in Windrädern verbauten Verbundstoffe nicht nachhaltig.

Die Photovoltaik hingegen ist völlig erneuerbar und wohl zukunftsträchtig, ganz ähnlich auch die Brennstoffzellen und die Wasserstofftechnik.

Die staatlich geförderte Elektromobilität jedoch kann nur kritisch gesehen werden, denn…

 

  • die Elektrofahrzeuge haben eine schlechtere Umweltbilanz als moderne Dieselfahrzeuge
  • die Schwermetalle in den verwendeten Batterien sind ökologisch gefährlich, unter anderem auch deshalb. weil zu befürchten ist, dass die Alt-Batterien schließlich in arme Länder des Südens „entsorgt“ werden.   

 

Die erneuerbaren Energien sind ohne Zweifel die Energieformen der Zukunft, allein schon aus dem Grunde, dass alle anderen endlich sind, und deshalb in Zukunft nicht mehr zur Verfügung stehen werden.

Um den Planeten Erde und das Leben auf ihm zu erhalten, muss die zu befürchtende Heißzeit (vgl. Tag der Umwelt) verhindert werden . Als langfristig nutzbare Energien sind deshalb vorrangig, ausschließlich (??), die Energieformen anwendbar, die erneuerbar sind und kein Kohlendioxid produzieren, nicht auf Verbrennungen beruhen. So bleiben langfristig die Sonnenenergie, Geothermie, die Wind- und Wasserenergie sowie die Wasserstofftechnologie.

Energie aus Biomasse zu gewinnen ist zwar erneuerbar, aber durch die Verbrennung entsteht CO2. Zudem erscheint die Biomasse als regenerative Energie am problematischsten, da die Produktion von Biomasse zwangsläufig in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion kommen muss und bereits gekommen ist.

 

Von großer Bedeutung für Gegenwart und Zukunft werden jedoch Verfahren zur Ernergieersparnis sein.

Ein interessantes Beispiel für diese Ersparnis ist die Einführung der Energiesparlampe, denn die traditionelle Glühbirne strahlte den ganz überwiegenden Teil ihrer Energie als Wärme ab.

 

Bei der Energiesparlampe glüht kein Draht, vielmehr leuchtet ein spezielles Stoffgemisch. Im Inneren der (meist) u-förmigen Glasröhren befinden sich ein Edelgas und etwas Quecksilber. Von einer im Inneren befindlichen Elektrode lösen sich bei Stromdurchfluss Elektronen, die – wenn sie mit den Quecksilberatomen zusammenstoßen – UV-Licht abstrahlen. Das UV-Licht trifft auf eine Leuchtstoffbeschichtung im Inneren der Glasröhre und diese beginnt weiß zu leuchten. 

Energiesparlampen bewirkten ein deutliche Energieersparnis und wurden hochgelobt. Allerdings wurden immer mehr Lichtquellen eingesetzt, was zu einer Lichtverschmutzung führt (vgl. Tag der Umwelt).

Zudem war das giftige Quecksilber mehr als problematisch.   

Deshalb wurde mit dem 31. Dezember 2018 ihre Aus- und Einfuhr sowie Herstellung in der EU nach der Quecksilberverordnung verboten.

So sank der Marktanteil der Quecksilberdampflampen zugunsten der LED-Leuchtmittel, die kein Quecksilber enthalten.

 

Die Regierung Neuseelands hat sich – um die Klimakatastrophe zu stoppen - verpflichtet ...

  • bis zum Jahre 2035 den Strom zu 100% aus erneuerbaren Energien zu gewinnen
  • bis zum Jahre 2050 kohlenstoffneutral zu werden. Dazu wird eine unabhängige Kommission jedes Jahr festlegen, wieviel Kohlenstoff Neuseeland in dem Jahr emittieren darf (vgl. Tagesspiegel, 16. April 2018, S. 6).

Eine besonders hohe Bedeutung kommt dabei der Entwicklung einer emissionsarmen Landwirtschaft zu, die in Neuseeland ungewöhnlich viel, fast die Hälfte aller Emissionen freisetzt.

Zur Förderung des nötigen Strukturwandels hat die Regierung Milliarden neuseeländischer Dollar bereitgestellt.

Die Premierministerin von Neuseeland, Jacinda Arderen, zitierte dazu ein altes Maori-Sprichwort: „Ma tatou, a, mo ka uri, a muri ake nei“ = Für uns und unsere Kinder nach uns (vgl. Tagesspiegel, 16. April 2018, S. 6).

 

Nach einer Auswertung der „Denkfabrik“ „Agora Energiewende“ verminderte sich die CO2-Emission in Eoropa 2019 (also schon vor der Corona-Pandemie) um ca. 11 %, um 120 Mio. t. CO2 (vgl. Hassenstein, a.a.O.).

 

Wolfgang Hassenstein führt das auf den Ausbau der Erneuerbaren Energien zurück, sogar ohne die gegenwärtige Stagnation der Windenergie: „Bis Mitte März (2020, C.M.) lieferten die Erneuerbaren bundesweit 52 % des Stroms – so wurden mal eben zusätzlich 15 Mio. t CO2 eingespart“. Die zahlreichen Winterstürme im Frühjar 2020 hätten bewirkt, dass viele deutsche Kohlekraftwerke „… wochenlang auf Sparflamme liefen“ (vgl. Hassenstein, a.a.O.).    

 

 (leicht veränderlich, nach dem Gregorianischen Kalenderam letzten April-Wochenende)

 

© Christian Meyer

 

Abb.: Energiesparlampe (Abb. aus „Zeit-Wissen“, H. 2/2008, S. 10).