Abb. oben: CND-Zeichen (Abb. aus einem Friedenskalender des Jahres 2018)

Die Wurzel des Friedenszeichens ist umstritten: Die Wurzel könnte in dem Flaggenalphabet liegen: Der Buchstabe “N” wird ausgedrückt durch zwei Arme im 45°-Winkel nach unten, der Buchstabe „D“ durch einen Arm senkrecht nach oben. Zusammen bedeutet es: "ND"   “nuclear disarmament”, Nukleare Abrüstung (vgl. Abb. unten)

1. September: Weltfriedenstag, zum Gedächtnis an den Beginn des 2. Weltkrieg am 1. September 1939

 

Das wohl bekannteste internationale Symbol für „Frieden“ ist das sog. CND-Zeichen (für engl. „Campaign for Nuclear Disarmement“, kurz: CND). Der britische Künstler und Absolvent des Londoner Royal College of Arts Gerald Holtom (1914  - 1985) entwarf das Zeichen im Auftrage der britischen Kampagne für nukleare Abrüstung für den weltweit ersten Ostermarsch 4. – 7. April 1958 von London zum Atomwaffenforschungszentrum Aldermaston.

Bei dem ersten großen Ostermarsch trugen Friedensaktivisten am Osterwochenende 1958 von London aus 500 Peace-Zeichen aus Pappkarton: Schwarzweiße für Karfreitag und grünweiße für Ostersonntag, passend zu den liturgischen Farben und dem Frühlingsbeginn. Wenig später bereits wurden in Kensington die ersten CND-Buttons aus Keramik hergestellt.

Seine weltweite Verbreitung erlangte das Peace-Zeichen mit den Ostermärschen, den Anti-Atomwaffen- internationalen Vietnamkriegs- und Friedensbewegungsdemonstrationen. Das CND-Zeichen wurde zum ubiquitär aussagekräftigen Logo für Frieden. Es galt als so wirkungsmächtig, dass die Apartheit-Regierung Südafrikas in den 70er Jahren plante, das Zeichen zu verbieten (vgl.  „Tagesspiegel“ 30. März 2003).

Die Herkunft, die Wurzel des Friedenszeichens ist nicht völlig klar.  

Das CND-Zeichen sei einer germanischen Rune entlehnt, wird immer wieder vermutet. Tatsächlich erscheint das Zeichen in der Kylver- und der Jüngeren nordischen Runenreihe mit dem Lautwert „R“ (und dem Namen: „ýr“, „Algiz“, Elch“), in der punktierten Runenreihe mit dem Lautwert „y“ (vgl. Reiß, S. 30/31, a.a.O.). und in der angelsächsischen Runenschrift mit dem Lautwert „K“ (vgl. Haarmann 1990, S. 461, a.a.O.).  

Im Nationalsozialismus (und in der Esoterik) wurde zur „Todesrune" umstilisiert, weil sie als gestürzte "Lebensrune" interpretiert wurde. Die Rune spielt u.a. auf Grabsteinen oder Todesanzeigen von SS-Männern als Zeichen für das Todesdatum eine Rolle. Beide Runenzeichen sind – ohne strafbar zu sein – heute in der extrem rechtsorientierten und esoterischen Szene auch als Erkennungszeichen verbreitet.

 

Holtoms Skizzen werden bis heute von der Bradford University aufbewahrt. Bertrand Russell, einer der führenden Personen der CND, stellte auf Nachfrage hin klar, dass das Friedensemblem kein Todessymbol sei.

 

 

 

 (unveränderlich, nach dem Gregorianischen Kalender)

 

 © Christian Meyer