3. März: Internationaler Tag der Rechte der SexarbeiterInnen - International Sex Worker Rights Day

 

Die Tradition wurde von abertausend SexarbeiterInnen auf dem indischen Subkontinent begründet. Im Jahre 2001 versammelten sich mehr als 25 000 Sexarbeiter zu einem „Sex worker festival”, organisiert von dem Durbar Mahila Samanwaya Committee in Kalkutta. Die Vereinigung hat nach eigenen Angaben ca. 50 000 Mitglieder, Frauen, Männer und Transgender-Personen.
Im Jahre 2002 schlug das Durbar Mahila Samanwaya Committee den 3. März als “International Sex Workers’ Rights Day” vor.

Weltweit gehen seither an diesem Tag jährlich Tausende auf die Straßen und protestieren gegen Kriminalisierung der Prostitution und Diskriminierung der Prostituierten.

In Kapstadt z.B. zogen am 3. März 2011 ca. 100 Demonstrantinnen zum Amtssitz der Premierministerin der Westkap – Provinz, Helen Zille; zum Teil waren sie maskiert, um ihre Identität verschleiern zu können (vgl. „Berliner Zeitung“, 4. März 2011, S. 8).

 

Zu Beginn der 2000er Jahre ereigneten sich in der Schiiten heiligen Stadt Mashhad (ar. „Ort des Märtyrers“) im östlichen Iran eine Serie von 16 Frauenmorden, die Opfer waren alle Prostituierte und oft drogenabhängig. Die Opfer wurden alle mit ihrem eigenen Hidschab erdrosselt. Der Kriminalfall wurde aufgeklärt, allerdings: „Die Untätigkeit der Polizei gegenüber Femiziden ist ein Problem, das Mexiko genauso kennt wie Kanada“ (vgl. Tagesspiegel, 11. Januar 2023, S. 27).

Der Kriminalfall wurde schließlich, zwei Jahre nach dem ersten Mordfall, aufgeklärt: Der Mörder, Saeed Hanaei (in der Presse genannt „der Spinnenmörder“) war ein Kriegsveteran und Familienvater; er gab, an durch die Femizide die Reinheit der Wallfahrtsstadt Mashhad (jährlich ca. 20 Mio. Pilger und Touristen) wiederherstellen zu wollen. Der Mörder, der in dem Prozess keine Reue zeigte und die Prostituierten mit zu zertretenden Kakerlaken verglich, wurde im April 2002 hingerichtet (vgl. Tag gegen Gewalt an Frauen; Todestag Imam Rezas).

 

Jeden Tag kaufen in Deutschland ca. 1,4 Mio. Männer den Körper von einer der ca. 400 000 Prostituierten, von denen knapp 90 % nicht deutsche Staatsbürgerinnen sind.

 

(unveränderlich nach dem Gregorianischen Kalender) 

 

© Christian Meyer