15. Mai: Tag des Hl. Isidor von Madrid, des Bauern, Isidoro Labrador [1]Schutzpatron der Bauern, der Landarbeiter, gegen Dürre , für eine gute Ernte und Patron der Stadt Madrid  

 

Isidor (span. Isidoro) war im 11./12. Jhdt. ein kastilischer Bauer aus der Region von Madrid. Er soll sich „..durch eifrige Gebetsübungen, Wohltätigkeit und treue Pflichterfüllung“ asugezeichnet haben (vgl. Keller, 1996, S. 336, a.a.O.).

 

Als der Feudalherr, für den Isidor arbeiten musste, befürchtete, jener würde durch seine Gebete die Arbeit vernachlässigen, sah er ein wundersames Bild: Isidor betete knieend, währenddessen leitete ein Engel zwei weiße Stiere vor dem Pflug.

 

Isidor soll am 15. Mai 1130 eines „heiligen Todes“ gestorben sein, 1622 wurde er von Papst Gregor XV. kanonisiert. Seine Gebeine ruhen in der Kirche S. Andreas in Madrid.

 In Darstellungen sind der Pflug, die Sense, die Gabel, der Spaten und der Dreschflegel Attribute des Hl. Isidor.    

 

In verschiedenen Regionen Lateinamerikas hat sich die Verehrung des Heiligen Isidor verbunden mit dem traditionellen Kult der vorkolumbianischen Erdgötter. In Mexiko werden an diesem Tag vielfach große farbenfrohe Prozessionen mit viel Musik und Tanz veranstaltet.

 

Juan Arceo (18./19. Jhdt.), einer der frühesten bekanten philippinischen Ölmaler, stellte San Isidoro Labrador zusammen mit einem knienden Stifter (wahrscheinlich einem spanischen Offizier) und einem pflügenden Engel dar. Der Pflug war – wie das Rad – erst durch die Spanier auf die Philippinen gekommen.

 


[1] Die kanadische Halbinsel Labrador wurde gegen Ende des 15. Jhdts. von einem portugiesischen Seefahrer entdeckt (und nach ihm benannt), der als Landbesitzer den Beinamen „lavrador“ tragen durfte. 

 

 

 

(unveränderlich nach dem Gregorianischen Kalender)


© Christian Meyer

Juan Arceo: „San Isidoro Labrador“, Gemälde aus dem späten 18. Jhdt., Original in der Kunstsammlung der Zentralbank in Manila (Abb- aus Lerma, S. 47, a.a.O.)