5. Juni: Namenstag des Hl. Bonifatius (ca. 675 - 755); sein eigentlicher Name war Winfried, er wird auch als

 

Apostel der Deutschen“ bezeichnet. Er entstammte einer adligen angelsächsischen Familie in Devonshire oder Wessex und wurde in englischen Benediktinerklöstern erzogen und zum Missionar ausgebildet.

 

Nach ersten vergeblichen Missionierungsversuchen 716 in Friesland begab sich Winfried 718 nach Rom,um von Papst Gregor II. eine Vollmacht zur Missionierung unter den „heidnsichen“ Germanen zu erhalten. Er erhielt die päpstliche Vollmacht am 15. Mai 719 und den lat. Namen „Bonifatius“ (von „boni fati“ = „der gutes Glück Verheißende“, nach dem Märtyrer Bonifatius von Tarsus, einem der „Eisheiligenð14. Mai) [1] .

Auf ausgedehnten Missionsreisen gründete er im heutigen Deutschland und Österreich  mehrere Bistümer, so Passau, Freising, Regensburg, Erfurt, und Würzburg. Das Bistum Salzburg stellte Bonifatius wieder her. Generell ordnete Bonifatius die kirchliche Hierarchie im fränkischen Reich. 721/22 missionierte Bonifatius unter den Thüringern und Chatten.

Er predigte in der Landessprache und missionierte in Bayern, Hessen, Thüringen und in Friesland. In Geismar ließ er die berühmte Donareiche fällen und aus dem Holz eine Kirche zu Ehren des Petrus bauen. Um die Missionserfolge zu sichern, gründete Bonifatius einige Benediktinerklöster, so Fritzlar und Ohrdruf.

 

Im Jahre 723 wurde Bonifatius Bischof, 732 Erzbischof und 738/9  Legat des Papstes und Primas des fränkischen Reiches mit Sitz in Mainz.

Durch senen Schüler Sturmius ließ Bonifatius 744 das Kloster Fulda gründen, er wurde zu seinem Lieblingskloster. Auch bestimmte er Fulda zu seiner Begräbnisstätte.

Im Jahre 751 salbte Bonifatius mit päpstlicher Vollmacht in Soissons den merowingischen Hausmeier Pippin (den Kurzen, den Vater Karls des Großen) zum frankischen König.

 

Am 5. Juni 755 wurde der fast 80jährige von einer Gruppe „heidnischer“ Friesen bei Dukkum (in den heutigen Niederlanden) zusammen mit 52 Gefährten erschlagen. Sein Leichnam wurde am 9. Juli 754 in Fulda beigesetzt. Sein von einem Friesen durchstochenes Evangelienbuch wurde als Reliquie verehrt.

 

Das Grab in der Gruft des Fuldaer Doms ist bis heute Ziel vieler Pilger, so z.B. 1980 von Papst Johannes Paul II.    

Der Name Bonifatius wurde im Mittelalter ein beliebter, von neun Päpsten getragener Papstname.

 

Seit 1867 treffen sich die katholischen Bischöfe Deutschlands alljährlich in Fulda, am Grab des Bonifatius, der 1874 heiliggesprochen wurde.

 

 

(unveränderlich, nach dem Gregorianischen Kalender)

 

© Christian Meyer

 


[1] Der Name wurde später zu „Bonifacius“ umgedeutet, „der Gutes tut, Wohltäter, zu lat. facere = tun, machen. 

 

 

 

 

 

 

Deutsche Bonifatius-Gedenkbriefmarke  von 2004  

 

Abb.:  „Ermordung des Bonifatius“, 1760, Ölgemälde des Fuldaer Hofmalers Johann Andreas Herrlein (1723 – 1796); heute im Dommuseum Fulda; Postkarte des Museums