Abb. Mimar Sinan - vor einigen seiner Bauten

Die Türbe von Mimar Sinan in Istanbul, nahe der Süleymaniye Moschee (Photo:Christian Meyer, Mai 1983)

9. April 1588: Mimar Sinan Gedenktag, nach dem vermuteten Todestag am 9. Nisan/April 1588[1]  ; gleichzeitig Türkischer Tag der Architekten


Der aus einer vermutlich orthodoxen Familie in Kappadokien stammende Sinan (1490 – 1588) gilt als der bedeutendste osmanische Architekt. Über die Devşirme wurde er über die Janitscharen zum Bauingenieur und schließlich Hofbaumeister unter den osmanischen Sultanen Selim I., Süleyman I. (Kanuni, der Prächtige), Selim II. und Murad III..  

Er erhielt den Ehrentitel Koca ( der Große) Mimar Sinan Ağa, ist aber allgemein bekannt unter dem Kurznamen „Architekt Sinan“ (Mimar Sinan). 

In den Jahren als Hofarchitekt schuf Sinan zwischen 300 und 500 verschiedene Bauwerke, Brücken, Wasserleitungen, Medressen, Moscheen etc.

Im Alter von ca. 78 Jahren plante er seinen vermutlich schönsten Gebäudekomplex, die Selimiye Cami in Edirne, die um 1574/75 vollendet wurde. Sinan selbst sah als sein Meisterwerk an.

Sinans Bauten werden als Höhepunkt der klassischen osmanischen Architektur angesehen, seine Bedeutung werden durch Beinamen wie „Euklid seiner Epoche“ oder „Michelangelo der Osmanen“ unterstrichen.

Am Nordwestrand der Istanbuler Süleymaniye-Moschee befindet sich seine von ihm selbst entworfene Türbe 

(Mausoleum), in der er bestattet wurde. 

Die Istanbuler Architektenkammer (Mimarlar Odası İstanbul Büyükkent  Şubesi) und das Mimar Sinan Gedächtnis-Zentrum (Mimar Sinan Araştırma Merkezi) begehen alljährlich feierlich den Tag an der Türbe, die dazu auch geöffnet ist.

 

(unveränderlich, nach dem Gregorianischen Kalender)

 

 © Christian Meyer

 



[1] Ein anderer in der Literatur angegeben Todestag ist der 17. Juni 1588, i.e. 22. Schaban 996 n. d. Hedschra. 

Abb. oben: Selimiye - Moschee in Edirne, ein Meisterwerk Mimar Sinans

Abb. unten: Sinan-Denkmal in Edirne (Photos: Christian Meyer, Juli 1982)