Der Monatsname Januar

 

Januar ist der römische Name des ersten Monats im Jahr. „Hartung“ wurde er genannt, weil er von allen Monaten oft die härteste Kälte mitbringt. Aus der Zeit Karls des Großen ist der fränkische (althochdeutsche?) Monatsname „Wintermânôt“ für den Januar überliefert (vgl. Schauffler, S. 110, a.a.O.), andere regionale Bezeichnungen Eismond, Schneemond oder Drekönigsmonat. 

Januar oder (in Österreich) Jänner heißt er nach Janus, dem doppelgesichtigen römischen Gott des Anfangs und des Endes, des Ein- und Ausgangs. Dem Janus war auf dem Forum in Rom ein Tempel geweiht, dessen Tore im Kriege geöffnet, im Frieden aber geschlossen wurden.

Parallel zur Gregorianischen Kalenderreform wurde der Jahresbeginn offiziell auf den 1. Januar gelegt. Er bot sich aufgrund seines Namens (lat. „Ianua“ = Tür) als Jahresbeginn an, auch wegen der zeitlichen Nähe zur Wintersonnenwende und zum Fest der Geburt Christi. Zudem hatte sich auch die entsprechende  altrömische Tradition bewahrt. Im Mittelalter hatte das Jahr ansonsten regional verschieden an ganz unterschiedlichen Tagen begonnen, darunter zu Weihnachten, Ostern und Mariä Verkündigung  (Annuntiationsstil).

Der Name „Rio de Janeiro“ bedeutet auf Portugiesisch „Januar-Fluss“, da die dortige Bucht am 1. Januar 1502 entdeckt wurde. Die portugiesischen Entdeckungsreisenden, u.a. Amerigo Vespucci, der auf seiner (vermutlich) 3. Reise in die Neue Welt an ihr teilnahm, hielten die Bucht irrtümlich für die Mündung eines großen Flusses.

 

Die Farbe des Monats Januar, der auch Schneemonat oder Tür des Jahres heißt, ist weiß, seine Symbole sind Schneemann, Schneeflocke und Eiskristall.

In Gwen Bristows Roman „Kalifornische Sinfonie“ erhält die weibliche Hauptfigur zur Geburt von dem Großvater „… eine Schmuckgarnitur aus Granat, dem Januar-Geburtsstein … da das Kind im Januar geboren war“. Zudem erhielt das Mädchen „… nach dem Stein den Namen Garnet“ (Bristow, S. 39, a.a.O.).

In Mitteleuropa waren im Januar traditionell Kälte und Schnee gefragt, denn der Frost half dabei, landwirtschaftliche Schädlinge zu reduzieren. Auch schützte der Schnee die die Herbstsaat vor übermäßigem Frost. Eine zu milde Witterung hingegen lässt die Natur zu früh erwachen, spätere Fröste können dann große Schäden verursachen.

 

 

Alte deutsche Bauernregeln lauten:

                                  "Ist im Januar dick das Eis,

                                    gibt's im Mai ein üppig Reis".

                                 " Wächst das Gras im Januar,

                                   wächst es schlecht das ganze Jahr"

                                  „Wenn im Januar viel Regen,

                                   wenig Schnee, tut Saaten,

                                    Wiesen und Bäumen weh.“   

                                   „Wirft der Maulwurf im Januar,

                                  dauert der Winter bis Mai sogar“          

                                   „Der Winter ist ein böser Gast

                                     und der Januar sein Geselle“

                              „Wächst im Januar die Frucht auf dem Feld,

                                        wird sie teuer in aller Welt“                

                                          „Ein Januar wie März,

                                    ist dem Bauern ein schlechter Scherz“

                                       Sonnt sich die Katz‘ im Januar,

                                              liegt sie am Ofen im Februar“        

                                    „Was Januar in die Samen treibt,

                                           in Halm und Ähren stecken bleibt“.              

                                           „Januar muss krachen,

                                                   soll der Frühling lachen“.

    „Braut der Januar Nebel gar,

                                                wird der Frühling nass fürwahr“

                                        „Ist der Januar nur warm,

                                               wird der reichste Bauer arm“

                                     „Im Januar Reif ohne Schnee,

 

                                  tut Bergen, Bäumen und allem weh“  

 

                                  „Gibt’s im Januar Wind von Osten,

 

                                      Wird die Erde lange frosten“

 

                                                 „Januar warm,

 

                                               dass Gott erbarm“.  

 

                                             „Ist der Januar nass,

 

                                       bleibt leer des Winzers Fass“.

 

                                      „Was Januar an Schnee gefehlt,

 

                                         oft der weiße März erzählt“. 

 


© Christian Meyer