Februar: Im altrömischen Kalender war der „februarius“ der letzte Monat des Kalenderjahres. Der Name bedeutet eigentlich „Reinigungsmonat“ (von lat „februare“ = reinigen“), nach den Sühne- und Reinigungsriten, die in diesem Monat vorgenommen wurden.
Marcus Terentius Varro wies in seinem Werk „Über die lateinische Sprache“ im Buch VI darauf hin, dass schon die Sabiner die (rituelle) Reinigung „februm“ nannten (vgl. A. & I. König, S. 11, a.a.O.).
Darüber hinaus war „Februus“ ein altitalischer und etruskischer Gott der Toten und der Reinigung. Zum Teil wurde er mit Pluto bzw. dem griechischen Hades gleichgesetzt.
Der zweite Monat heißt auch Taumond, Schmelzmond, Narrenmond oder Hornung, weil sich das Vieh in diesem Monat hörnt. Aus der Zeit Karls des Großen ist der fränkische (althochdeutsche?) Monatsname „Hornung“ für den Februar überliefert (vgl. Schauffler, S. 110, a.a.O.).
Der Februar galt einst als „Weibermonat“, in dem sich die Frauen „allerhand herausnehmen durften und es auch taten. Die Weiberfastnacht ist davon übrig geblieben, wo Männern im Rheinland die Krawatten abgeschnitten bekommen“ (vgl. Göttert, S. 208, a.a.O.).
Er ist der kürzeste Monat, kann sehr kalt sein, ebensogut aber auch frühsommerlich warm. Grimmelshausen schrieb über den Februar: „Wann im Hornung die Winde wehen, dass den Ochsen die Hörner im Kopf wacklen möchten, so bedeut’s ein gut Jahr“.
Immanuel Kant schrieb ein „Februar“ benanntes Gedicht:
„Ein jeder Tag hat seine Plage:
Hat nun der Monat dreißig Tage,
So ist die Rechnung klar.
Von dir kann man sicher sagen,
Daß man die kleinste Last getragen
In dir, du schöner Februar“.
Eine deutsche Bauernregel besagt: "Heftige Nordwinde im Februar
vermelden ein fruchtbares Jahr".
Andere Bauernregeln lauten: „Tummeln die Krähen noch,
bleibt im Februar des Winters Joch;
wenn sie vom Feld verschwinden,
wird sich bald Wärme finden“;
„Im Februar zu viel Sonne am Baum,
lässt dem Obst keinen Raum“.
© Christian Meyer