Hinduistisches Fest Ramanavami (auch Ram navami, „Ramas Neunter")

 

Das Fest erinnert an den Geburtstag des mythischen Helden Rama, der namengebenden Hauptfigur des indischen, bis heute in ganz Südostasien sehr populären altindische Epos „Ramayana“ (vgl. Valimiki, a.a.O.). Rama gilt als Inkarnation Vishnus, zum Teil auch Shiwas.

Zu diesem Feiertag, der v.a. in Uttar Pradesh festlich begangen wird, werden keine Prozessionen, sondern es werden Spiele veranstaltet und Volkstheater aufgeführt. In vielen Tempeln, v.a. Tempeln Ramas und Vishnus wird 12 Stunden lang das Ramayana rezitiert. Viele Pilger kommen auch zum Rama - Ghat in Benares (vgl. Michaels, a.a.O.).

In dem „Ramayana“ spielt Hanuman, ein (äffischer) Minister des Affenkönigs Sugriva, eine große Rolle. Er begleitete Rama auf seinem Zug nach Ceylon zur Befreiung seiner Frau Sita aus der Gewalt des Dämonenkönugs Ravana. Auch Hanuman wird in vielen Regionen Indiens als Gott verehrt.

Hanumans wegen gelten auch die Hanuman – Affen (auch Hulman – Affen, Presbytis entellis, eine sehr anpassungsfähige Langurenart) gläubigen Hindus weltweit als heilig.

Im Ramayana wird u.a. die Episode erzählt, wie Hanuman von den Dämonen gefangen wird, sein Schwanz mit ölgetränkten Lappen umwickelt und angezündet wird. Der geschickte Hanuman kann sich jedoch nicht nur retten, sondern zündete sogar noch die Dämonenstadt an.

Die schwarzen Schwänze und Gesichter der heutigen heiligen Hanuman – Affen führen gläubige Hindus bis heute auf Hanumans damalige Verbrennungen zurück. Besonders an dem Hanuman – Tag (dienstags) werden die Affen mit frischem Obst, Brot etc. (nicht etwa mit Abfällen oder Nahrungsresten) gefüttert. Besonders fromme Hindus füttern die heiligen Affen täglich. Die Hanuman – Affen leben in ganz Indien, auch in den Städten, in Tempeln und anderswo. Das Füttern der heiligen Affen gilt als glücksbringend und als eine Art Gespräch mit den Göttern.

Mit der Zunahme der indischen Bevölkerung ist in den letzten Jahrzehnten auch die Population der Hanuman – Affen angewachsen. 

 

(veränderlich, nach dem hinduistischen Lunisolarkalender;  am 9. Tag der lichten Monatshälfte, "suklapaksha"  - sp9 - des 1. Monats Chaitra)

 

 

© Christian Meye