Mahavira Nirwana, der Eingang Mahaviras in das Nirwana, jainistischer Gedenktag

 

Der Überlieferung nach ging an diesem Tag Mahavira (wörtlich „Großer Held“, ca.599 – ca. 527 v. Chr.), der (faktische?) Gründer des Jainismus, nach der Vorstellung der Gläubigen ins Nirwana ein. Europäische Historiker setzen seinen Tod allerdings zwischen 477 und 467 v. Chr. an.

Für gläubige Jainas war Mahavira jedoch nicht der Gründer der Jain-Religion, sondern er war der 24. und letzte "Tirthankara" (Wegbereiter). Diese Wegbereiter der Jainas waren Menschen, keine göttlichen Inkarnationen, wie so oft im Hinduismus. Mahavira soll die Lehren der vorherigen Tirthankaras verdeutlicht haben. Ähnlich den Vorstellungen Buddhas konnte man Mitglied der Jaina-Gemeinde (Sangh) werden ohne Rücksicht auf Kastenzugehörigkeit oder Geschlecht.

Die wichtigste ethische Forderung ist bis heute war das Prinzip des Nichttötens (Ahimsa).

Jahrelang lebte Mahavira in den Wäldern als asketischer Mönch und soll den Status der Allwissenheit erlangt haben. Nun predigte er 30 Jahre lang. Schließlich soll er sich – den traditionellen Berichten nach – in einem Park mit vielen Teichen auf einer Steinplatte niedergelassen und zwei Tage lang reglos meditiert haben. Dann verließ er die sterbliche, körperliche Hülle und wurde ein Siddha, eine Art befreite Seele,im Zustand der Glückseligkeit jenseits von Geburt und Tod.

 

Für die Jainas ist Mahavira Nirwana der Beginn ihrer Zeitrechung (Mahavira Nirvana Samvat, MNS). 2005 AD ist 2531/2532 MNS, das Gregorianische Jahr 2010 entspricht folglich dem Jaina – Jahr 2536/37 (MNS). 

Zur Umrechnung zum bzw. vom Gregorianischen Kalender (AD) benutzt man folgende Formeln:

AD = MNS - 527 (Jahreswechsel bis 31. Dezember)
AD = MNS - 526 (1. Januar bis Jahreswechsel)
MNS = AD + 527 (Jahreswechsel - Dezember)
MNS = AD + 526 (1. Januar - Jahreswechsel)

 

(variabel, nach dem hinduistischen Mondkalender, in der Nacht des 14. Tages der dunklen Hälfte des Monats Karttika)

 

© Christian Meyer