Sonntag Rogate (lat. „Betet / Bittet")

 

Rogate ist im protestantischen (und altkatholischen) Kirchenjahr die Bezeichnung für den fünften Sonntag nach Ostern, zwei Wochen vor Pfingsten.

Der Sonntagsname rührt her von Bittumgängen, die einst auf den Feldern für eine gute Ernte vollzogen wurden und die an diesem Sonntag und in der folgenden Woche stattfanden. Die Bittprozessionen am 25. April wurden vermutlich im 4. Jhdt. in Rom eingeführt, um „heidnische“ Flurprozessionen zu verdrängen, zu christianisieren (vgl. Bieritz, a.a.O., S. 132). Die Feldbegehung im Frühjahr ist das Gegenstück zum herbstlichen Erntedank, man bittet um Fruchtbarkeit. Der zugrundeliegende Ritus ist die „heilige Hochzeit“, Gott verbindet sich mit der sich öffnenden Erde.

Vielerorts wird der Sonntag Rogate als Missionssonntag begangen.

 

(variabel, 5. Sonntag nach Ostern, zweiter Sonntag vor Pfingsten)


© Christian Meyer