3. Januar: Maximum des Meteoritenstroms der Quadrantiden

 

Meteorten- oder Sternschnuppenströme bestehen aus einer Unzahl von größeren und kleineren Partikeln, wobei die einzelnen Objekte sich auf nahezu parallelen Bahnen bewegen, die nahe der Bahn ihres vermuteten Ursprungsobjektes (Kometen) sind. Deshalb scheinen die Meteore eines Stromes aus einem engen gemeinsamen Bereich des Himmels auszustrahlen, dem Radianten. Von diesem Himmelsort ausgehend sehen wir die Meteore eines Stromes sich radial in alle Richtungen wegbewegen. Tatsächlich bewegen sie sich jedoch auf parallelen Bahnen, nur wegen der perspektivischen Verzerrung haben wir irdischen Beobachter den falschen Eindruck, dass sie in alle Richtungen auseinanderstreben.

Nach dem lateinischen Namen des Sternbildes, in dem sich der Radiant befindet, werden die Ströme benannt.

Der Radiant der Quadrantiden liegt im Sternbild des Bootes. Beim Bootes wurde früher das Sternbild „Quadrans muralis“ (Mauerquadrant) lokalisiert, daher rührt der Name der Quadrantiden. 

Der Stern Arkturus (Spektralklasse K2) ist der hellste Stern im Bootes. Der orange leuchtende, relativ nahe („nur“ ca. 35 Lichtjahre von uns entfernte) Arkturus ist 25mal so groß wie unsere Sonne. 

Die Quadrantiden sind ca. zwischen dem 2. und 5. Januar sichtbar und das Maximum ihrer Schaueraktivität – wenn die Erde den dichtesten Bereich der Teilchenwolke durchquert - erfolgt am 3. Januar. Dabei sind von 45 - 200 Meteore pro Stunde  zu erwarten (vgl. Slawik, S. 94, a.a.O.).  Die Geschwindigkeiten der Quadrantiden liegen bei ca. 40km/sec, d.h. ca. 144 000 km/h.

Da sie ein scharfes Maximum haben, sind die Quadrantiden nur selten unter idealen Bedingungen zu beobachten (vgl. Slawik, S. 159, a.a.O.).

In der Astronomie unterscheidet man zwischen Meteoren (d.h. der Lichterscheinung am Himmel), dem Meteoriden (d.h. dem Körper, der die Lichterscheinung in ca. 80 – 120 km Höhe erzeugt; Meteoride haben in der Regel zwischen einem Millimeter und einigen Zentimetern Durchmesser) und dem Meteoriten (d.h. dem Restkörper,, der auf die Erde gestürzt ist). 

Der deutsche Begriff „Sternschnuppe“ wurde von „Schnuppe“ abgeleitet. Einst – vor der Ära des elektrischen Lichts – musste man von Zeit zu Zeit „das Licht putzen“. Wenn der Docht einer Kerze zu lang wurde und zu blaken begann, schnitt man mit einer Schere ein Stück des Dochts ab. Das zu Boden fallende, oft noch glühende Stück des Dochts wurde „Schnuppe“ (zuerst md. „snupe“, 15. Jhdt.) genannt. Auch das Verb „schnuppen“ (verwandt mit „schnupfen“) wurde nir der Bedeutung von „die Nase, das Licht putzen“ verwendet [1] .

Entsprechend der Volksvorstellung musste zuweilen auch am Sternenhimmel für ordentlichen Glanz gesorgt werden, so entstand (seit dem 18. Jhdt. nachgewiesen) der Begriff „Sternschnuppe“, für die vermeintlichen Sternenabfälle.     

 

Bei dem alljährlich Anfang Januar wiederkehrenden Meteoritenstroms der Quadrantiden kommt es auch zu vielen Einschlägen auf dem Mond, da dort keine Atmosphäre sie verglühen lässt.

 

Jedoch wird dort durch die Einschläge Mondstaub aufgewirbelt, der bis zu einer Höhe von 50 km über der Mondoberfläche nachgeweisen wurde. Es handelt sich um feinste Staubkörnchen von 20 – 30 Millionstel mm Durchmesser, um Nanostaub, der den Mond umkreist.

 

Forscher konnten ca. 5 Mio. Nanostaubpartikel pro Quadratmeter Beobachtungsbereich errechnen. Diese Werte stiegen jedoch während des Quadrantidenmeteoritensturmes auf ca. das Vierfacha an (vgl. Tagesspiegel, 18. August 2016, S. 24).   

 

 

 

(die Daten des Maximums schwanken leicht um den 3. Januar )

 
© Christian Meyer


[1] Seit dem 18. Jhdt. existiert auch das Adjektiv „schnuppe“, mit der Bedeutung „gleichgültig“, „einerlei“, wie wertloser Dochtabfall. Heute wird das Wort nur noch in prädikativen Wendungen wie „Das ist mir schnuppe“ benutzt, die sich seit der 2. Hälft des 19. Jhdts. von Berlin aus verbreiteten (vgl. Pfeifer, Bd. 3, S. 1560, a.a.O.).