Arba'in

 

Arba'in (اربعين , arabisch: vierzig) ist das Gedenkfest, das vierzig Tage [1] nach ð Aschura  von den Schiiten begangen wird. Das Arba'in gehört zu den wichtigsten und meistbesuchten religiösen Festen überhaupt. Im Iran ist der Tag ein staatlicher Feiertag.

Das Fest wird mit Wallfahrten nach Kerbela gefeiert, mehrere Millionen von v.a. schiitischen Pilgern aus dem In- und Ausland (so aus Bahrain, Oman, dem Iran, Indien und Afghanistan)kommen innerhalb einer einzigen Woche anlässlich des Fests in die als heilig angesehene Stadt im Irak, ca. 100 km südlich von Bagdad.

 

Die Wallfahrt und die Gedenkprozession in Kerbela werden nach alten fest tradierten Formen vollzogen. Viele der Wallfahrer vollziehen die Reise in Gruppen von ihren jeweiligen Heimatorten nach Kerbela zu Fuß, aus Basra z.B. dauert der Anmarsch 10 Tage, aus Bagdad immerhin 5 Tage. Denn vor dem 20. Tag des Monats Safar, genau 40 Tage nach Aschura und dem Tode Hussains, müssen die Pilger in Kerbela sein. 

Übernachtet wird jedes Jahr immer wieder gemeinsam an traditionell feststehenden Orten bei Einheimischen, für die es als Ehre gilt, die Wallfahrer aufzunehmen und zu versorgen. 

Nach dem Fajr (Morgengebet) brechen die Pilger wieder auf und kommen am Abend in der nächsten Station oder schließlich in Kerbela an.

Die Pilger, die nicht die ganze Strecke zu Fuß bewältigen können, benutzen Busse, Autos etc. bis Aoun (einem kleinen Ort bei Kerbela [2] ) und laufen zumindest die letzten 10 km bis Kerbala. Auch Behinderte versuchen den Weg soweit wie möglich  zu gehen, mit der Hilfe von Verwandten oder Freunden.

 

Auch im Jahre 2010 kam es zu mehreren Anschlägen vermutlich sunnitischer Attentäter auf die Pilger. Bei einem Granatenanschlag am 5. Februar 2010 wurden mindestens 41 Menschen getötet und ca. 159 weitere zum Teil schwer verletzt (vgl. „Tagesspiegel“, 6. Februar 2010, S. 8).

 

(veränderlich nach dem islamischen Mondkalender, am 20. Tag des Monats Safar, genau 40 Tage nach Aschura, dem 10. Tag des Monats Muharram)

 

Achtung: Im Gregorianischen Jahre 2013 fand Arba'in infolge des kürzeren islamischen Mondjahres zweimal statt!! 

 
© Christian Meyer


[1] Vierzig Tage sind die übliche Zeit, nach der bei einem Todesfall des Toten gedacht wird. 

[2] Außerdem ist Aoun ein arabischer Vor- und Familienname. ð Ali ibn Abu Talib, der Cousin und Schwiegersohn des Propheten Muhammad, hatte nach dem Tode Fatimas noch acht weitere Frauen. Seine dritte Frau, Asimah, gebar ihm zwei Söhne, Yahya und Aoun.