14. Februar: Valentinstag: ein Tag der Freundschaft, ein Tag für Liebende, die sich an diesem Tag gegenseitig anonyme Karten schicken oder Blumen schenken. Das Herz gilt heute als Symbol des Tages. Der Ursprung des Fests ist ungewiß.

Der auf den 14. Februar fallende Valentinstag wird auf mehrere legendäre, historisch schwer faßbare Valentins zurückgeführt.

Nach einer Legende war Valentin (von lat. „valens" = kräftig, gesund) ein Einsiedler, der inmitten eines wunderschönen Gartens ein gottgeweihtes Leben geführt haben soll und alle Liebenden, junge und alte, mit Blumen beschenkte, wenn sie ihn besuchten.

War dieser Mönch wohl identisch mit jenem Bischof Valentin vom umbrischen Terni, der den Zorn des römischen Kaisers Claudius Marcus Aurelius Gothicus (268 - 70, der erste illyrische Kaiser) auf sich zog, weil er entgegen der Anordnung viele junge Paare heimlich traute? Der Kaiser führte zu der Zeit Krieg gegen Goten und Alemannen und brauchte viele Männer für seine kämpfenden Legionen in der Ferne. Der ungehorsame Bischof soll am 14. Februar des Jahres 270 bei Rom hingerichtet worden sein. Später wurde er als Märtyrer heiliggesprochen und unter Papst Julius I. (337 - 352) wurde eine am Ort seines Todes errichtete Basilika zu seinem Gedächtnis geweiht. Sehr früh wurde er auch am zweiten Meilenstein der Via Flaminia verehrt, aus dem 5. / 6. Jhdt. ist bereits eine „Passio" des Heiligen Valentin bezeugt.

Ein dritter Valentin ist der rätische Bischof Valentin, der im frühen Mittelalter im Dom zu Passau beigesetzt wurde. Auch er soll ein gütiger und kundiger Menschenfreund gewesen sein, der nicht nur predigte, sondern auch sein Wissen um heilkräftige Kräuter vor allem Epileptikern und Veitstänzern zuteil werden ließ. Sein Rat, sich auf einem mit Hopfen gefüllten Kissen zu betten und einen Sud von Baldrian zu trinken, soll manchem armen Kranken geholfen haben. Der Tag dieses Valentins ist jedoch der 7. Januar.

Früher wurde der Hl. Valentin bei Epilepsie angerufen (volksetym. „fallende Krankheit" = Valentin). Auch galt er als Patron der Reisenden, Bienenzüchter, der Liebenden und für eine gute Heirat. Dargestellt wurde der Hl. Valentin als Bischof mit Schwert, Hahn und verkrüppelten Kindern.

Im Mittelalter gelangten Reliquien des Heiligen Valentin nach Fulda, Worms (Liebfrauenkirche), Mainz (St. Peter), das Haupt des Heiligen wird in Kiedrich (Rheingau, westlich von Wiesbaden). Einst gab es eine bedeutende Wallfahrt zur Pfarrkirche des Hl. Valentin in Kiedrich.

Früher wurde in vielen deutschen Regionen nach Mariä Lichtmeß, am 40. Tag nach Weihnachten, zur Mitte des Februars des Hl. Valentin gedacht. Jedoch geriet - vermutlich über das attraktivere Fastnachtstreiben - der Valentinstag in Vergessenheit.

Am Valentinstag veranstaltet bis heute die Kirchengemeinde von Sasso am Gardasee eine Prozession zur abgelegenen kleinen Eremitage San Valentino. Die Eremitage soll der Heilige gegründet haben, als er im 5. Jhdt. in den Alpen missionierte. In die Eremitage soll er sich zuweilen zurückgezogen haben. Seit dem 19. Jhdt. ist die Eremitage verlassen, es gibt dort keine Eremiten mehr.

Beim Aufstieg zur Eremitage kommt man an einem Felsen mit einer auffälligen Kehle vorbei: hier soll der Heilige gebetet haben. Bis heute beugen deshalb hier die Gläubigen ihre Knie (vgl. Tagesspiegel, 5. April 1998, S. R5).

Ein weitere Hypothese geht davon aus, daß der Valentinstag auf ein altes römisches Frühlingsfest zurückgeht: die jungen Männer sollen dabei ein Los mit dem Namen des jungen Mädchens gezogen haben, mit dem sie dann das Fest feierten.

In England und Frankreich ist der Valentinstag seit dem 14. Jhdt. als Fest der Jugend und Liebenden bekannt. Bis heute ist er in den angelsächsischen und romanischen Ländern den Liebenden gewidmet. Früher war es in den angelsächsischen Ländern Sitte, daß junge Leute derjenigen Person des anderen Geschlechts, die sie durch Los gezogen hatten, oder der sie am Valentinstag zuerst begegneten (bzw. der sie zu begegnen wußten), beschenkten. Diese Person wurde während des ganzen folgenden Jahres als „ihre „Valentine", ihr „Valentin" bezeichnet und ausgezeichnet.

Seit der Zeit der Königin Victoria ist es weit verbreitet, sich (z. T. anonym) Briefe, Blumen, Neckereien und Geschenke zuzusenden. Der Post verschafft der Valentinstag ähnlich hohe Einnahmen wie die Neujahrssendungen.

Erst nach dem verlorenen 2. Weltkrieg breitete sich durch die angelsächsischen Besatzungstruppen auch in Deutschland der Brauch aus, daß Liebende einander am Valentinstag mit kleinen Geschenken und Blumen erfreuen. Natürlich förderte der Blumenhandel diese Sitte, sie belebt ungemein das Geschäft.

Im Jahre 1994 hatte eine US - amerikanische Agentur für Partnerschaftsvermittlung eine sicher profitable Idee, die sie in Kooperation mit Eigentümern "prominenter" Wolkenkratzer in New York City realisierte: Massenhochzeiten am "Valentine's Day" auf den Wolkenkratzern.

Im Jahre 1997 bewarben sich schriftlich Paare aus aller Welt um eine solche Hochzeit. 34 davon wurden ausgewählt, die mit der "anrührendsten Geschichten" (vgl. "Berliner Zeitung", 14./15. Februar 1998). In 320m Höhe, im 86 Stockwerk des Empire State Building fand die Zeremonie in Anwesenheit der stellvertretenden Gouverneurin des Staates New York statt. Ein Baumarkt ließ allen Paaren Geschenke überreichen, am Ausgang hatte die Citibank Antragsformulare für Darlehen ausgelegt.

1998 heirateten so 55 Paare am Valentinstag; die Zeremonie fand nun auf der Aussichtsplattform des World Trade Centers statt, mit Blick auf die Freiheitsstatue.